Study & Work
Patenschaften und Stipendien für Flüchtlinge an Hochschulen
Leichterer Zugang zu Bildung und Beruf für Flüchtlinge an Hochschulen – mit Patenschaften und Stipendien
Geflüchtete, die die Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium erfüllen und den Eignungstest bestehen, erhalten einen Studienplatz. Die randstad stiftung unterstützte das Mannheimer Pilotprojekt mit zwei Stipendien.
Unter der Leitung des damaligen Präsidenten Prof. Dr. Franz Egle fiel im November 2015 die Entscheidung, die Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) so schnell wie möglich für geflüchtete Studierende zu öffnen. Dafür gab es beste Voraussetzungen: Hauptgesellschafter der Hochschule ist der Internationale Bund e.V., bundesweit einer der großen Träger der Flüchtlingshilfe. Außerdem vereint die HdWM als weltoffene Hochschule Studierende aus 30 Ländern unter einem Dach und ist mit vielen Unternehmen der Region exzellent vernetzt.
Das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg hat der HdWM ermöglicht, die Studierfähigkeit mit einem eigenen Verfahren festzustellen. Für den innovativen Bachelor-Studiengang IT-Management sind so inzwischen acht Studierende mit gesichertem Aufenthaltsstatus eingeschrieben. Im Studium lernen sie, wie sie späteren Kunden komplexe Softwareprogramme erklären. Ein Praxissemester ist Pflicht, um frühzeitig Kontakte zu Unternehmen und potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Den Bachelor-Studiengang Management in International Business und den Master-Studiengang Business Management studieren weitere vier Flüchtlinge. Die insgesamt zwölf an der HdWM eingeschriebenen Studierenden mit Fluchterfahrung kommen aus Afghanistan, Syrien, Eritrea und dem Iran.
Stiftungen und Unternehmen übernehmen Patenschaften und finanzieren Stipendien, um die Erfolgsaussichten für das Studium zu verbessern. Die randstad stiftung förderte von 2015 bis 2018 zwei Stipendien. Sie waren mit jährlich 4.200 Euro pro Studierenden ausgestattet und hatten eine Laufzeit von drei Jahren. Die Stipendiat*innen haben in ihren Heimatländern bereits studiert und Berufserfahrung gesammelt. Auf ihrem Weg nach Deutschland haben sie traumatische Erfahrungen gemacht. Die Einbindung in den Studiengang eröffnete ihnen neue Perspektiven für ihre Zukunft – und setzte der Fluchterfahrung und dem Heimweh etwas Positives entgegen.