Fit für die digitale Transformation
Soziale Innovation in der beruflichen Weiterbildung
Wie Sozialunternehmen, die Digital-, Human-, und Meta-Skills vermitteln, eine Vorreiterrolle in der beruflichen Weiterbildung spielen können.
Das betterplace lab untersucht, wie die berufliche Weiterbildung dazu beitragen kann, die notwendigen Kompetenzen für die neue Arbeitswelt zu vermitteln.
Sie dient dabei nicht nur zur Bestandsaufnahme, sondern will gleichermaßen Impulse für eine Weiterentwicklung des Feldes geben. Im Zentrum der Studie stehen deshalb empirische Beispiele von Sozialunternehmen, die mit ihren Weiterbildungsangeboten eine Brücke zwischen der Privatwirtschaft, den öffentlichen Institutionen und dem Bildungssektor bauen. Ihr Erfolg zeigt, dass ihre Ansätze wegweisendes Potential besitzen.
Die Arbeitswelt wird sich in den kommenden Jahren drastisch ändern. Weltweit werden Digitalisierung und Automatisierung einen Großteil der heute bekannten Arbeitsfelder übernehmen. Die gute Nachricht: In gleichem Maße werden vollkommen neue Jobs entstehen – allerdings mit Tätigkeitsprofilen und Kompetenzanforderungen, die sich deutlich von heutigen unterscheiden. Das hat Konsequenzen für die berufliche Weiterbildung. Denn ins Zentrum rückt zusehends die Frage, wie die notwendigen Kompetenzen für die Arbeit im 21. Jahrhundert großflächig vermittelt werden können.
Die Studie geht zunächst auf die Unterscheidung von Digital-, Human-, und Meta-Skills ein und folgert, dass die notwendigen Kompetenzen sich nicht nur nachhaltig verändern werden, sondern aufgrund der kürzer werdenden Innovationszyklen auch immer wieder neu verschieben. So braucht es einerseits breiten Kompetenzaufbau im Umgang mit digitalen Tools, andererseits müssen mittelfristig Wege gefunden werden, wie Menschen selbstbestimmt und eigenverantwortlich ihre Bildungsbiografie weiterentwickeln und gestalten können.
Innovative Sozialunternehmen als Vorreiter in der beruflichen Weiterbildung
Den Schlüssel hierzu können sozial-innovative Ansätze von Sozialunternehmen bilden, die sich auf den Aufbau von Human-, Meta- und Digitalkompetenzen spezialisiert haben. Mit einem empirischen Blick auf Deutschland porträtiert die Studie drei solcher und gleichsam sehr erfolgreicher Sozialunternehmen. Die vorgestellten Sozialunternehmen unterschieden sich von herkömmlichen Bildungsanbietern durch erstens ihren ganzheitlichen Blick auf den Menschen, der es den Teilnehmern ermöglicht, sich selbst als Lernende kennenzulernen und Handlungsfähigkeit in Bezug auf ihre eigene Berufs- und Bildungsbiografie zu erlangen. Zudem haben die porträtierten Sozialunternehmen stets den positiven gesamtgesellschaftlichen Wandel im Blick, sodass sich ihre Ansätze etwa an der Erfüllung der UN Sustainable Development Goals oder der Unterstützung von benachteiligten Gruppen orientieren. Zuletzt haben sie es geschafft, sektorübergreifende Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen einzugehen, was für eine große Arbeitsmarktrelevanz ihrer Weiterbildungsprogramme sorgt und dadurch eine enge Einbindung und Finanzierung durch öffentliche Institutionen wie etwa Arbeitsagenturen und Jobcenter ermöglicht.
Die dargestellten sozial-innovativen Ansätze haben großes Potential, die berufliche Weiterbildung und damit eine Vielzahl an Menschen für die digitale Transformation fit zu machen. Denn es gelingt ihnen der Spagat, Menschen langfristig zu befähigen und gleichzeitig aktuell drängende Kompetenzlücken zu schließen und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.