JobAct®-Theaterprojekte
Arbeitssuchende erproben neue Wege in den Beruf
Berufliche Reintegration: Von der Entwicklung eines Theaterstücks bis zum Einsatz der neu erworbenen Fähigkeiten in der Praxis.
Arbeitssuchende Menschen entwickeln ein Theaterstück und finden so den beruflichen Wiedereinstieg. Zum theaterpädagogischen Konzept gehören auch Berufsorientierung und betriebliche Praktika.
Lange Arbeitslosigkeit, fehlende Schulabschlüsse oder existentielle Brüche im Leben erschweren häufig massiv den Wiedereinstieg in die Lern- und Arbeitswelt. Um Betroffenen zu helfen, das Leben wieder stärker in die eigene Hand zu nehmen, bietet das Sozialunternehmen PROJEKTFABRIK seit 2005 ein außergewöhnliches Konzept. Mit theaterpädagogischen Mitteln erarbeiten sich die Teilnehmer neue Perspektiven für eine selbstbestimmte Berufs- und Lebensführung. »JobAct®-Projekte« gliedern sich in zwei Phasen und dauern jeweils zehn bis zwölf Monate.
Phase 1 – Von der Idee bis zur Premiere (5 bis 7 Monate)
In der ersten Phase stärken die arbeitssuchenden Projektteilnehmer ihr Selbstbewusstsein und ihre Eigeninitiative. An vier Wochentagen entwickeln sie ein Bühnenstück von der Inszenierungsidee bis zur Premiere. Die komplexen Abläufe im Theaterbetrieb schaffen bei den JobAct®-Projektteilnehmern Distanz zu ihrer persönlichen Lebenssituation. Als »Theatermacher« beschäftigen sie sich intensiv mit fremden Stoffen und erproben verschiedene Rollen. So verarbeiten sie Krisensituationen künstlerisch und entwickeln mögliche Lösungswege: auf physischer, sprachlicher und emotionaler Ebene. Begleitet werden sie von einem Theaterpädagogen, der ihnen Handwerk, Kunst und Organisation des Theaters vermittelt.
Ergänzend absolvieren die JobAct®-Teilnehmer an einem Tag pro Woche ein intensives Bewerbungstraining und -management.
Phase 2 – Praxis in der Arbeitswelt und berufliche Orientierung (5 Monate)
Die zweite Phase will positive Erfahrungen in der Arbeitswelt ermöglichen und einen Überblick über Berufsperspektiven und potentielle Arbeitsplätze geben. Die Projektteilnehmer sind an vier Wochentagen als Praktikanten in einem Unternehmen tätig. Im Arbeitsalltag setzen sie ihre erworbenen Qualifikationen ein und entwickeln diese weiter.
An einem Seminartag pro Woche arbeiten die Teilnehmer ihre Erlebnisse künstlerisch auf. Der Seminartag hilft, die Erfahrungen aus der ersten Phase in die Lern- und Arbeitswelt zu übertragen.
Die Erfolgsquote der PROJEKTFABRIK bei der (Re-)Integration in die Lern- und Arbeitswelt liegt bei bis zu 75 Prozent.
»Es ist gut, einen Einblick in die Theaterwelt bekommen zu haben, ...auf einem Gebiet Anerkennung zu bekommen, das mir bis dahin sehr fremd wahr, ...erleben zu dürfen, dass Projekte trotz großer Zweifel funktionieren können... . Das Zusammenwachsen unserer Gruppe. ...Zu erkennen, dass ich mit meinem Lampenfieber nicht alleine war.«
Ein JobAct®-Teilnehmer über seine Erfahrungen
Kooperationen sind Teil der »JobAct®-Projekte«
Bei den »JobAct®-Projekten« arbeitet die PROJEKTFABRIK mit drei Partnern zusammen: einem Jobcenter vor Ort, einem Bildungsträger und Förderern wie der randstad stiftung. Die randstad stiftung förderte 2016 und 2017 je ein »JobAct®-Projekt«.