Die Wiesbadener Alltags-Engel
Reader zur Arbeitsmarkt-Fachtagung 2008 in Heidelberg.
Das Projekt Haushaltsnahe Dienstleistungen wurde von der Landeshauptstadt Wiesbaden in Zusammenarbeit mit der Randstad Deutschland GmbH & Co. KG im Zeitraum von Januar 2006 bis April 2008 durchgeführt. Die Teilnehmer/innen wurden von der Kommunalen Arbeitsverwaltung der Stadt Wiesbaden (KommAV) und Randstad unter zuvor überwiegend langzeitarbeitslosen, erwerbsfähigen Hilfebedürftigen ausgewählt, die im Rahmen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II seit Anfang 2005 von der Stadt als zugelassenem kommunalen Träger betreut werden. Nach Durchlauf eines zweiwöchigen Berufsorientierungstrainings wurden die Teilnehmer/innen zunächst über einen Zeitraum von vier Wochen durch einen externen Bildungsträger für eine Beschäftigung in privaten Haushalten geschult. Nach einem erfolgreichen Abschluss dieser Weiterbildung erhielten sie dann einen zunächst auf 12 Monate befristeten Arbeitsvertrag bei Randstad Wiesbaden. Mit finanzieller Förderung durch die Stadt wurden sie während dieser Phase zur Ausübung diverser haushaltsnaher Dienstleistungen überlassen, die überwiegend von Privatleuten nachgefragt werden. Für die Akquisition von Kunden für dieses Angebot prägte Randstad Wiesbaden den Namen »Alltags-Engel«.
Ziel des Projekts war es, die Chancen der Maßnahmeteilnehmer/innen, die zuvor in der Regel langzeitarbeitslos waren, für eine dauerhafte Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt zu erhöhen. Wegen der Überlassung der »Alltags-Engel« an die Kunden zu marktgerechten Stundenverrechnungssätzen (zuletzt: 10,50 Euro) sah die Stadt Wiesbaden in diesem Projekt darüber hinaus eine Möglichkeit, Schwarzarbeit zurückzudrängen, die gerade im Bereich haushaltsnaher Dienstleistungen weit verbreitet sein dürfte.