Arbeitsmarktpolitik in optierenden Kommunen
Eine ökonomische Fallstudie der »Alltagsengel« in Wiesbaden.
»Die deutsche Wirtschaft läuft wieder. Der Aufschwung schafft neue Jobs, und Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) verbreitet Optimismus. ›Wer arbeitslos ist, kann hoffen, Arbeit zu finden‹, sagt er. ›Das ist die Wende‹.« vgl. FAZ, 18.02.2007
Trotz zunehmend positiver Meldungen vom deutschen Arbeitsmarkt, die von einer »Entspannung der Lage« bis hin zu einer »Trendwende« reichen, herrscht eine anhaltend hohe Arbeitslosigkeit unter den wettbewerbsschwachen Arbeitsuchenden. Ein genauer Blick auf die aktuellen Zahlen verrät, dass der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtarbeitslosenzahl 42 % beträgt. Wiederum besitzt die Hälfte der arbeitslos gemeldeten Arbeitslosengeld
II-Empfänger keine abgeschlossene Berufsausbildung, knapp ein Viertel keinen Schulabschluss (vgl. Bundesagentur für Arbeit, 2006).
Vor dem Hintergrund eines unzureichend entwickelten Niedriglohnsektors in Deutschland sehen sich gering qualifizierte und langzeitarbeitslose Erwerbspersonen einer deutlich geringeren Beschäftigungs- bzw. Re-Integrationschance gegenüber.
Vor allem diesen Menschen soll mit Hilfe des Wiesbadener Arbeitsmarktprojektes Alltagsengel eine Chance der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt eröffnet werden.
In Verbindung mit der ökonomischen Theorie und dem aktuellen Gesetzesrahmen hinsichtlich der Arbeitsförderung und Arbeitslosenunterstützung in Deutschland beschäftigt sich die vorliegende Arbeit detailliert mit der Ausgestaltung und Realisierung des Alltagsengel-Projektes. Ferner werden die ersten Zwischenergebnisse der Maßnahme, die in einem Beobachtungszeitraum von Anfang Januar bis Mitte November 2006 aufgezeichnet worden, einer ausführlichen Untersuchung unterzogen.